KULTURREPORT
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Blumen - Frühling - Maiglöckchen
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Das Maiglöckchen, eine einstmals beliebte Muttertagsblume ist immer wieder, oft sehr versteckt, in der Kunst zu finden.
Im ausgehenden Mittelalter findet man sie im "Familienbild"  des Bartolomeo Passarotti, um 1585. Großmutter, Vater und Enkelkind sind dargestellt. Das Kind hält einen kleinen Blumenstrauß mit der Großmutter gemeinsam. In diesem sind auch Maiglöckchen zu finden. Damals sah man in dieser Blume sowohl eine Heilpflanze, aber man sah auch ihr Gift. Abwägen, das rechte Maß finden, will sie vielleicht allen Generationen auf den Weg mitgeben.
Ambrosius Bosschaert d.Ä. ,1609,  hat in seinem üppigen "Blumenstrauß" am unteren Rand Maiglöckchen hervorlugen. Bei all der Üppigkeit sollen sie vielleicht auch hier auf das rechte Maß hindeuten. Beide Bilder sind im Kunsthistorischen Museum in Wien zu finden.
In Den Haag finden wir einen ebensolchen Blumenstrauß von Jaques de Gheyn, "Blumen im Glas", 1612 gemalt.
Ursprünglich war das Maiglöckchen der germanischen Frühlingsgöttin Ostara geweiht. Ihr zu Ehren entzündete man Frühlingsfeuer und opferte Maiglöckchen darin.
Da die Pflanze nur im Norden Europas vorkommt, kannte man keinen lateinischen oder griechischen Namen. Die Mönche nannten sie somit in Anlehnung an das Hohelied Salomons "Lilie des Tales" , Lilium convallum. Damit wurde sie zu einer marianischen Pflanze. 
Als solche finden wir sie im "Paradiesgärtlein" von einem Oberrheinischen Meister gemalt, um 1415.
Beobachtet Marienbilder, sie tauchen immer wieder am Rande auf!

Foto: Sissi Lenhart


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