KULTURREPORT
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Blumen - Sommer - Lilie
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Die weiße lilie - Lilium candidum - hat eine lange Tradition. Schon die alten Griechen beschäftigten sich mit ihr. Sie entstand angeblich aus den Tropfen der zur Erde gefallenen Muttermilch der Göttin Hera. Diese Lilie erweckte durch ihre Schönheit die Eifersucht von Aphrodite. Sie setzte ihr einen Stempel ein, der an den Penis eines Esels erinnern soll. Trotzdem, oder vielleicht wegen dieser Geschichte wurde die Lilie im christlichen Abendland zur Madonnenlilie. Der Mönch Beda, genannt Venerabilis erklärte sie im 7.Jh. zur Madonnenblume. Weiß steht für die Reinheit der Seele, das Grün ihrer Blätter ist Grund zur Hoffnung.
Die Lilie wird zum Symbol der unbefleckten Empfängnis. Damit hält sie Einzug in die Klostergärten und seit 795, der Landgüterverordnung Karls des Großen, gehört sie zu den empfohlenen Pflanzen, die Wert waren kultiviert zu werden, ähnlich wie Rose, Mohn und Schwertlilie.
Im Bauerngarten durfte sie nicht fehlen und sie wurde zum Schmücken von Marienbildern und Altären genommen.
Erst auf den Bildern der niederländischen Maler wagte man die Lilie zu verweltlichen und in üppigen Blumenarrangements zu integrieren. Ein Beispiel dafür ist das Stilleben mit Blumen, von Balthasar Ast um 1640 in der Anhaltinischen Gemäldegalerie Dessau. Im Kunsthistorischen Museum finden wir von Anthonis van Dyck Maria mit Kind und den Heiligen Rosalia, Petrus und Paulus, von Carlo Dolci Die Allegorie der Aufrichtigkeit  und von Francesco de Rosa die Flora. Viel vergnügen mit dem Duft und der Schönheit der Lilien, egal welcher Farbe!



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