KULTURREPORT
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Wintersonnenwende
Österreich / / /

Die Mistel
Viscum
In unseren Breiten wächst die Laubholzmistel (Viscum album) und die Nadelholzmistel (Viscum laxum). Eine Vielzahl anderer Arten finden sich in den Tropen.
Die Herleitung des Namens Mistel gelingt vielleicht mit Hilfe des Althochdeutschen mistil - Mist. Vögel hängen nach dem Ausscheiden die Samen mit samt dem Vogelkot an die Bäume. Mist eben.
In den antiken Überlieferungen dient die Mistel als Schlüssel zur Unterwelt.Die Mythologie des Nordens erzählt von Freya, die, um ihren Lieblingssohn Baldur zu schützen, alle Lebewesen darauf ainschwor, ihm nichts zu Leide zu tun. Sie vergaß nur die im Gebüsch wachsende Mistel. Die Bösartigkeit nimmt ihren Lauf und Baldur wird durch den Pfeil, aus einem Mistelzweig gefertigt, getötet. Daraufhin verbannte Freya die Mistel in luftige Höhen zwischen Himmel und Erde, wo wir sie immer noch finden.
Sie galt als Zauberkraut - omnia senentem = heilt allen Schaden! So ein Kraut war der Katholischen Kirche nicht vertrauenswürdig und sie verbannte es als "Donnerbesen" oder Hexenbesen".  Paracelsus rechnete die Mistel zu den Saturnpflanzen. Das Alter wird vom Prinzip des Saturn regiert, damit steht die Mistel gegen Alterskrankheiten. Auch Pfarrer Kneipp schätzte die Mistel sehr. Rudolf Steiner führte die Mistel bei der Krebstherapie ein. Diese Idee wurde mitlerweile von der Schulmedizin aufgegriffen.
Wegen der gegabelten Zweige wird sie auch als Wünschelrute verwendet.


 



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